CRMO bei Kindern – Krankheitsbild und Remissionsaussichten

1. Was ist CRMO?

CRMO steht für Chronisch Recurrente Multifokale Osteomyelitis (auf Deutsch: Chronisch wiederkehrende multifokale Knochenentzündung). Es handelt sich um eine autoinflammatorische Erkrankung – das bedeutet, dass das Immunsystem ohne äußere Infektion immer wieder Entzündungen im Knochengewebe auslöst. Die Erkrankung tritt meist im Kindes- und Jugendalter auf, typischerweise zwischen 5 und 15 Jahren, und betrifft Mädchen häufiger als Jungen.

2. Wie äußert sich CRMO bei Kindern?

Leitsymptome:

  • Knochenschmerzen – oft an wechselnden Stellen, manchmal schubweise, manchmal dauerhaft
  • Schwellungen & Wärme über den betroffenen Knochenabschnitten
  • Schmerzen oft nachts oder morgens stärker
  • Häufig betroffene Stellen: Schienbeine, Oberschenkel, Becken, Wirbelsäule, Schlüsselbein

Begleiterscheinungen:

  • Morgensteifigkeit und Bewegungseinschränkungen
  • Schubweises Auftreten: Wochen bis Monate mit Beschwerden, gefolgt von ruhigeren Phasen
  • Müdigkeit, Erschöpfung
  • Selten leichtes Fieber

Fehldiagnosen zu Beginn sind häufig:

  • Wachstums- oder Überlastungsschmerzen
  • Hüftschnupfen (transiente Synovitis)
  • Sportverletzung

3. Verlauf der Erkrankung

  • Individuell sehr unterschiedlich – manche Kinder haben nur wenige Schübe, andere über Jahre hinweg Beschwerden.
  • Bei den meisten verläuft CRMO schubweise, mit entzündungsfreien Intervallen.
  • Die Entzündungsherde können im MRT sichtbar sein, oft auch an Stellen, die keine Schmerzen verursachen.
  • Unbehandelt kann es zu Knochenveränderungen oder Wachstumsstörungen kommen (z. B. durch Beteiligung der Wachstumsfugen).

4. Wahrscheinlichkeit einer Remission

  • Frühe und konsequente Behandlung (NSAR, ggf. Biologika oder andere Immunmodulatoren) erhöht die Chancen deutlich.
  • Statistisch zeigen Studien:
    • Etwa 50–70 % der Kinder erreichen innerhalb von 2–5 Jahren eine klinische Remission (keine Schmerzen, keine aktiven Herde im MRT).
    • Bei 20–30 % kommt es zu einem chronisch aktiven oder wiederkehrenden Verlauf über viele Jahre.
  • Biologika (wie TNF-α-Hemmer) können bei therapierefraktären Fällen die Remissionsrate erhöhen.
  • Eine Remission bedeutet nicht immer „Heilung“ – bei manchen tritt die Erkrankung nach Jahren erneut auf.

5. Faktoren, die den Verlauf beeinflussen

  • Früher Krankheitsbeginn: kann mit einem längeren Verlauf verbunden sein, muss aber nicht.
  • Wirbelsäulen- oder Wachstumsfugenbeteiligung: oft aggressiverer Verlauf, erfordert engmaschige Kontrolle.
  • Ansprechen auf Medikamente: schneller Wirkungseintritt ist ein positives Zeichen.
  • Gleichzeitige andere Autoimmunerkrankungen: können den Verlauf komplexer machen.

6. Fazit für Eltern

CRMO kann für Kinder und Familien belastend sein, hat aber bei vielen Betroffenen eine gute Prognose, wenn frühzeitig behandelt wird. Regelmäßige MRT-Kontrollen, gute Schmerzeinstellung und eine offene Kommunikation zwischen Familie, Ärzteteam und Schule sind entscheidend. Mit der richtigen Therapie kann ein großer Teil der Kinder ein normales, aktives Leben führen.



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